Materialien
Die Entführung aus unserer Sicht ...
März 1975 – Die Zeitung der Bewegung 2. Juni die 20 Tage nach der Entführung 30 000 mal in Berlin verteilt wurde



Wer ist Peter L.?

Wir haben in den Papieren von Peter Lorenz einige bemerkenswerte Aufzeichnungen gefunden. Auch in den Gesprächen mit ihm, holten wir doch einige wichtige Informationen aus ihm heraus.

Peter Lorenz ist ein Mann, den man überall einsetzen kann, in der CDU, genauso wie in der SPD oder in der FDP. Er wird uns immer als ein Mann des Volkes dargestellt: „ein Mann des Volkes“, der 50 000 Mark im Jahr für Allgemeines ausgeben kann; der auf seinen Wahlplakaten, obwohl stark kurzsichtig, eine Brille mit Fensterglas trägt. Der viel von Sicherheit gesprochen hat, aber uns gegenüber bestritt, dass er persönlichen Schutz angefordert und auch erhalten hat: sein Fahrer war ein bewaffneter Sicherheitsbeamter des mobilen Einsatzkommandos (MEK). Lorenz konnte sich das nicht erklären. Peter Lorenz konnte sich auch gar nicht erklären, warum sein Senatsdienstfahrzeug, eine private Autonummer erhalten hat (B-AC-744), obwohl das richtige Nummernschild B-1-2 ist.

Peter Lorenz, ein Mann, der den Bittbrief einer Mutter (25 Jahre CDU-Mitglied) mit einem mongoloiden Kind abschlägt, weil er im Wahlkampf „keine Zeit“ dafür hat. Wir haben, ihm deshalb seine 700 Mark abgenommen und es dieser Familie zukommen lassen. Ebenso werden wir eine Geldspende der Klingbeilgruppe (eine der größten Baubetrüger Berlins) für die CDU in Höhe von 10 000 Mark einer Behinderten-Organisation zuschicken.